Pressemitteilung vom 6. Juli 2010:

Projektkonsortium aus Industrie und Forschung tritt an, um Einsparungen beim administrativen Aufwand für die Straßengüterverkehrsstatistik zu erzielen.

truck_yellow_leftwhite_172Wien - 06.07.2010 – Der Güterverkehr österreichischer Unternehmen wird von der Bundesanstalt Statistik Austria derzeit durch direkte Befragung im Rahmen einer laufenden Stichprobe ermittelt. Diese Straßengüterverkehrsstatistik (SGVS) ist trotz des Einsatzes elektronischer Mittel wie Webfragebögen nach wie vor teuer, zeitaufwändig und erfordert umfangreiche Bearbeitungsprozesse bei den befragten Unternehmen als auch bei der Statistik Austria.

Durch die direkte Nutzung von betrieblichen Daten, soll nicht nur die Qualität und der Umfang der erhobenen Daten signifikant gesteigert werden, sondern gleichzeitig auch noch der Bearbeitungsaufwand drastisch gesenkt werden.

Die so gewonnenen Effizienzgewinne können somit in Form von hochqualitativen Daten in kurzen Publikationszyklen an die Kunden und Nutzer der Statistik weitergegeben werden.

Dr. Elmar Fürst von der Wirtschaftsuniversität Wien, einem Partner im Konsortium, analysiert: “Beim Entwurf und der Durchführung von Erhebungen bewegt sich die Statistik Austria in einem Dreieck zwischen Datenqualität, Belastung der Respondenten und Arbeitslast für die Verarbeitung. Verbesserungen in einem dieser drei Bereiche ziehen meist Nachteile in den anderen beiden nach sich. Der einzige Ausweg, Verbesserungen in allen oder mehreren dieser Größen zu erzielen, liegt in der elektronisch unterstützten Erhebung von Daten.”

Im Fokus dieser Bemühungen stehen bereits heute vorhandene Informationen aus unternehmensinternen elektronischen Datenbeständen und fahrzeugseitigen Datenerfassungssystemen wie sie etwa zur Positionsbestimmung eingesetzt werden. Durch deren geschickte Nutzung soll der aufwändige statistische Produktionsprozess durch ein automatisches Erhebungsverfahren unterstützt werden.

DI Rudolf J. Bauer, als Geschäftsführer der PARADIGMA Unternehmensberatung GmbH Konsortialführer im Projekt, pflichtet Fürst bei: “Wir haben hier die Chance, bei gleicher oder höherer Datenqualität den Aufwand für die Eingabe der Daten durch Unternehmen zu reduzieren, um in weiterer Folge qualitativ hochwertige und zeitnahe Statistiken für deren Nutzer zu erhalten. Gelingt uns dies, so wären das 'drei auf einen Streich'”.

Mit an Bord des Projekts ist nicht nur das Austrian Institute of Technology, das gemeinsam mit PARADIGMA für die technische Umsetzung des elektronischen Systems verantwortlich zeichnet. Die beiden Wiener Unternehmen bringen ihre Erfahrung in der Analyse, Aufbereitung und Verarbeitung großer Datenmengen ein.

Mit Gebrüder Weiss in Lauterach und dem Perger Unternehmen Petschl Transporte Österreich konnten zwei Branchenexperten mit dem notwendigen Wissen um Prozesse und Bedürfnisse der verkehrstreibenden Wirtschaft gewonnen werden. Das Institut für Transportwirtschaft und Logistik der WU-Wien erstellt das zugehörige Umsetzungskonzept und wird die technische, wirtschaftliche und rechtliche Evaluierung der entwickelten Lösung leiten.

Im Rahmen der FFG Programmlinie “i2v – Interoperabilität und Intermodalität” wird dieses Projekt unter dem Namen “InnoRFDat-X” vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert. InnoRFDat – X steht gleichsam für „Innovative Road Freight Transport Data Collection on an XML-Basis“. Die erste Zwischenbilanz des insgesamt 18-monatigen Projekts wird für das Frühjahr 2011 erwartet.