Martin Brandt vom Kompetenzzentrum Logistik Kornwestheim fasste die Herausforderungen intermodaler Transporte in vier Punkten zusammen:

  • die Komplexität aufgrund einer Vielzahl von Akteuren
  • die Notwendigkeit, Transporte paarweise zu bündeln
  • die Bindung an Fahrpläne von Bahn und Binnenschifffahrt und
  • die kostenmäßig notwendige Distanz von über 500km

Aus diesem Grund kommen drei Transportmärkte in Frage:

  • Seehäfen mit ihrem Hinterlandsverkehr
  • europäische Landstrecken bzw.
  • gut organisierte Korridore, wie z.b. der TEN Korridor XVIII, der Paris-Wien-Bratislava verbindet

Supply Chain Management steht heute vermehrt unter dem Gesichtspunkt Sicherheit, wo nicht nur der Aspekt des Arbeitsschutzes, der Schutz vor Diebstahl und Verlust der Ware, sondern auch die finanzielle Sicherheit der Lieferanten mehr in den Mittelpunkt rückt. Herr Poiger von der WU Wien konnte an einem Beispiel zeigen, dass diese Aspekte eines ganzheitlichen Ansatzes bedürfen.

Die Zielgruppen der zur Zeit vorhandenen TraLoTra Kursunterlagen reicht vom gehobenen Sachbearbeiter in der Transportabteilung, über mittleres Management bis auf akademisches Niveau. Aus Sicht des bfi Steiermark ist der Zielmarkt die Erwachsenenbildung, aber auch im Bereich Umschulungen von arbeitssuchenden Menschen für Logistik und Transportberufe werden diese Ergebnisse eingesetzt.

Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion mit Prof. Jammernegg, Martin Brandt, Wali Berger, Rudolf Bauer, Guido Piccoli

In der abschliessenden von Herrn Bauer moderierten Podiumsdiskussion wies Professor Jammernegg auf den Umstand hin, dass eine ausschliessliche Kostenbetrachtung der Transporte durch die Unternehmer durch eine Service- und Nutzenbetrachtung (für ihre Märkte) zu ersetzen sein wird. Herr Piccoli (Provinz Brescia) stellte zum Potential für intermodale Verkehre fest, dass 95% des Transportvolumens in der Ost-Lombardei auf Strecken passiert, die unter 200 km lang sind. Um diese Transporte intermodal zu gestalten, sind sowohl neue Lade-/Beladetechnologien als auch neue Organisationsformen der Bahnverbindungen notwendig.

Nikolaus Sahling PresentationMehr als 20 interessierte Zuhörer fanden den Weg in den blauen Saal der Wiener Kaufmannschaft

Fragen aus dem Publikum bezogen sich u.a. auf die erwartete Nutzung der Schulungsmaterialien und die Art und Weise, wie der Erfolg des TraLoTra Projekts zu messen ist. Hierzu wurde festgehalten, dass vor allem Politiker und Logistik-Dienstanbieter als erste Interessenten betrachtet werden. Herr Wali Berger (bfi) erwähnte dabei die über Jahre aufgebaute Kompetenz und den Erfolg des bfi auf dem Gebiet der Logistikausbildung und seine Absicht, TraLoTra Materialien im Rahmen ihrer Standardkurse einzusetzen. Herr Guido Piccoli (Provinz Brescia) kündigte an, die eLearning Plattform auch nach dem Ende des Projekts weiterführen zu wollen. Professor Jammernegg berichtete von einem erfolgreichen Einsatz ausgewählter TraLoTra Materialien im Rahmen eines MBA Programms der Wirtschaftsuniversität Wien.

Der unmittelbare Erfolg (Output) wird vor allem an der Intensität der Nutzung der Schulungsunterlagen gemessen, der mittelfristig erwartete Erfolg (Impact) an der Zunahme intermodaler Transporte.